09.06.2020
Wie wichtig es ist, Familie, Kinderbetreuung, Freizeit und Beruf unter einen Hut zu bringen, zeigt derzeit die außergewöhnliche Situation durch das Corona-Virus. Damit berufstätige Eltern entspannt in Richtung Sommerferien blicken können und sich keine Gedanken über ausreichend übrige Urlaubstage machen müssen, hilft das Land OÖ wo es nur kann.
„Gerade nach dieser und für viele Familien sehr herausfordernden Zeit, ist es uns ein großes Anliegen, auch in den Sommermonaten Kinderbetreuung zu ermöglichen. Auch deshalb, weil wir in diesem Sommer mit einem verstärkten Bedarf an Kinderbetreuungsangeboten rechnen. Corona ging bei vielen auf Kosten des Urlaubs, der oftmals im Sommer dazu verwendet wurde, sich um die Kinder zu kümmern. Genau diese Sorge wollen wir den Eltern nehmen und haben uns dazu entschlossen, das Sommerangebot in der Kinderbetreuung in allen Bereichen aufzustocken“, betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Die vergangenen Jahre zeigten, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen im Sommer durchschnittlich für 20 Tage geschlossen hatten. Aufgrund der besonderen Gegebenheiten durch Corona wurden die Gemeinden und Rechtsträger bereits am 8. Mai dazu aufgefordert, den Betreuungsbedarf für die Sommerferien abzufragen und die geschlossenen Tage an den Bedarf anzupassen.
„Der Landesbeitrag ist ein Jahresbeitrag und dieser wurde mit dem Coronagesetz bewusst abgesichert, um den Gemeinden und privaten Rechtsträgern Finanzierungssicherheit zu geben, damit sie dort eine Betreuung anbieten können, wo es notwendig ist! Zusätzlich fördert das Land OÖ mit circa 300.000 Euro Saisoneinrichtungen. Diese Summe stocken wir dieses Jahr auf eine halbe Million Euro auf, damit sollen jene Gemeinden und privaten Rechtsträger unterstützt werden, die ihre Schließtage reduzieren. Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass die Kinder aller Oberösterreicher gut versorgt sind“, betont Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Schon unter normalen Umständen bedeuten die langen Sommerferien für berufstätige Eltern oft eine organisatorische Herausforderung. Um auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen zu können, sind die Unternehmen zunehmend bereit, eine betriebliche Kinderbetreuung in den Sommermonaten anzubieten. Betriebsinterne Kinderbetreuungsangebote sind eine gute Möglichkeit, um sowohl den Unternehmen als auch den berufstätigen Eltern zu helfen. Auch dieses Jahr unterstützen das Land OÖ gemeinsam mit der Wirtschaftskammer OÖ und KOMPASS alle oberösterreichischen Betriebe die im Sommer Kinderbetreuung anbieten. Die Unterstützung beläuft sich pro Unternehmen auf einen Maximalbetrag von 1.400 Euro. Die genauen Teilnahmebedingungen finden Unternehmen auf www.kompass-ooe.at.
Bislang haben sich 50 Unternehmen mit einer Anzahl von 831 Kindern für das Angebot angemeldet.
„Berufstätige Eltern sind täglich gefordert, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Wir setzen daher mit dieser Aktion ein konkretes Signal und bieten den oberösterreichischen Unternehmen eine Unterstützung für betriebliche Kinderbetreuung in den Sommermonaten an“, erklärt Haberlander.
„Dass sowohl unsere Unternehmen als auch unsere Familien bzw. Eltern im Land innovativ und flexibel sind, haben die vergangenen Wochen und Monate gezeigt“, sagt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. „Firmen leisten derzeit Unbeschreibliches, um den Motor unseres Wirtschaftsstandortes am Laufen zu halten. Ohne die Leistung der berufstätigen Eltern, die gleichzeitig arbeiten, Kinder betreuen und sogar unterrichtet haben, wäre dies nicht in diesem Ausmaß möglich. Damit wir nach dieser Ausnahmesituation wieder voll durchstarten können und unsere Unternehmen auf ihre bewährten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen können, unterstützen wir gerade heuer wieder die betriebliche Kinderbetreuung in den Sommerferien.“
„Sozialer Zusammenhalt, Solidarität, Flexibilität und Innovationskraft gerade dann, wenn es schwierig wird: Unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unsere Familien zeigen seit Wochen und Monaten, dass das Miteinander funktioniert“, ergänzt Margit Angerlehner, WKOÖ-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“, „wenn unser Wirtschaftsstandort nach der Corona-Krise gestärkt wieder durchstarten will, kommt es in den Unternehmen darauf an, auf wertvolles Know-how der bewährten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu setzen. Das können sie unter anderem durch Familienfreundlichkeit sicherstellen. Angebote betrieblicher Kinderbetreuung sind ein erprobtes Mittel und durch vorbildliche Betriebe erhalten auch andere Unternehmen Impulse, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu leben“.
Neben der erweiterten Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen in den Sommermonaten sowie der betrieblichen Kinderbetreuung, wird auch weiterhin das Ferienbetreuungsangebot durch die Tageseltern vom Land OÖ gefördert.